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Muslime und Christen engagieren sich überdurchschnittlich für Geflüchtete

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Die Bertelsmann Stiftung (Gütersloh) hat in einer Studie zur Rolle der Religion in der Flüchtlingshilfe herausgefunden, das fast jede zweite Muslim in Deutschland sich im vergangenen Jahr ehrenamtlich für Flüchtlinge engagiert.

Die Bertelsmann Stiftung (Gütersloh) hat in einer Studie zur Rolle der Religion in der Flüchtlingshilfe herausgefunden, das fast jede zweite Muslim in Deutschland sich im vergangenen Jahr ehrenamtlich für Flüchtlinge engagiert. Unter Christen war es der Studie zufolge jeder fünfte, von Konfessionslosen knapp jeder sechste.

Der renommierte Sozialethiker und Religionssoziologe Prof. Dr. Karl Gabriel vom Excellenzcluster „Religion und Politik“ (Münster) bestätigte in einem epd Interview die Zahlen und die Qualität der Studie. Zu den Ergebnissen führt Gabriel aus:

„Nach den Ergebnissen des Religionsmonitors scheinen mir die Chancen für gemeinsame Flüchtlingsprojekte gut. Ich interpretiere die Ergebnisse des Religionsmonitors zunächst für die Christen so, dass in der Flüchtlingshilfe ein gemeinsames christliches Milieu jenseits der konfessionell geprägten traditionellen Milieus zu Tage tritt. Deshalb sind die Hauptträger des Flüchtlingsengagements auch nicht innerhalb des harten Kerns die traditionellen Gemeinden zu finden. Darauf macht auch die überraschend hohe Beteiligung der Jüngeren aufmerksam. Im Religionsmonitor gibt es auch Hinweise darauf, dass in diesem Milieu eine erstaunlich hohe Offenheit gegenüber anderen Religionen zu finden ist. Gleichzeitig scheint nach den Ergebnissen des Religionsmonitors eine ähnliche religiöse Offenheit auch im Milieu der islamischen Akteure in der Flüchtlingshilfe anzutreffen zu sein. Zieht man noch in Betracht, dass die christlichen und muslimischen Akteure in vielfacher Hinsicht voneinander abhängig sind und einander brauchen, ist der „Aufbau interreligiöser Netzwerke“, wie der Religionsmonitor anregt, wohl nicht ohne Chancen.“

Das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Westfalen – Lippe erprobt aktuell im Rahmen eines vom Bundesinnenministerium geförderten Innovationsprojekts den systematischen Aufbau von interreligiösen Netzwerken in der Bildungsarbeit. In den drei Projektregionen Dortmund, Minden – Lübbecke und Siegen arbeitet das evangelische Bildungswerk mit insgesamt 9 Gruppen verschiedener Konfessionen und Migrationshintergrund zusammen. Weitere Hintergründe zu dem Innovationsprojekt open4 finden Sie hier.