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Rechtspopulismus begegnen – Demokratie fördern

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Antidemokratische Einstellungen und Rechtspopulismus sind auf dem Vormarsch. Rechtspopulismus ist längst kein Phänomen mehr am Rande der Gesellschaft. Das Ev. Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e.V. hat deshalb einen neuen Projekttopf eröffnet. Veranstaltungen zum Thema "Rechtspopulismus begegnen - Demokratie fördern" können damit ab sofort großzügig unterstützt werden.

Der vom Vorstand des Ev. Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e.V. (EBW) beschlossene Fonds „Rechtspopulismus begegnen – Demokratie fördern“, mit einen Volumen von 30.000 €, fördert Veranstaltungen, die eine kritische und aktive Begegnung mit rechtspopulistischen Entwicklungen anregen und unterstützen. Der Fonds unterstützt deshalb neue Projekte, neue Aktivitäten und neue Formate die in Kooperation mit den 35 Regionalstellen des EBW stattfinden. Die Förderung je Antrag kann bis zu 2.000 € betragen. Je Mitgliedseinrichtung kann zunächst ein Antrag gestellt werden. Förderbedingungen und Antragsunterlagen finden Sie unter diesem Artikel.

Zum Hintergrund:
Die neue Mitte – Studie der Friedrich Ebert Stiftung zeichnet das Bild einer zerrissenen Gesellschaft. Etwa die Hälfte der Deutschen ist für die Aufnahme von Flüchtlingen. 50 % sehen den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Gefahr. Ein Drittel findet, es werde für Geflüchtete mehr getan als für bedürftige Deutsche. 28 % der Deutschen teilt Auffassungen der neuen Rechten. Zu deren Einstellungsmuster gehört der Studie zufolge: Die Angst vor einer vermeintlichen Unterwanderung durch den Islam, die Forderung nach einer nationalen Rückbesinnung und die Beschimpfung und Bekämpfung von Andersdenkenden.

Die Landessynode der EKvW 2016 hat zu diesen Entwicklungen mit dem Beschluss „Integration als Motor der sozialen Erneuerung“ Stellung bezogen: „Mit Sorge sehen wir, dass Geflüchtete für lange bestehende innergesellschaftliche Probleme verantwortlich gemacht werden. Rechtspopulisten versuchen, Armut gegen Armut, Benachteiligte gegen Benachteilige auszuspielen und schüren damit Sozialneid und Rassismus. Dem tritt die Synode der Evangelischen Kirche von Westfalen entschieden entgegen. Wir treten für eine offene, kulturell und religiös vielfältige Gesellschaft ein, die allen Menschen ein Leben in Würde, Sicherheit, Respekt und Toleranz ermöglicht.“

Der Pädagogische Beirat des EBW hat sich am 08.11.2016 mit dem Thema befasst und ist zu dem Ergebnis gekommen: „Die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus – Populismus, mit antidemokratischen Phänomenen und gesellschaftliche Haltungen, ist zwingend in den politischen Bildungsangeboten der EB aufzunehmen, um ein Forum für demokratisches Handeln zu bieten und diesen Kräften nicht das Feld  zu überlassen.“ (Bericht der Vorsitzenden Frau Petra Masuch-Thies für die MV 2016)