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„Aus der NS-Geschichte lernen – wo Vergangenheit trennt, soll Zukunft verbinden. Eine multikulturelle Studienreise nach Lublin und Warschau“

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Es ist ein Experiment: Christen, Juden, Aleviten und Muslime – Deutsche mit und ohne Migrationshintergrund, Italiener, Türken, Spanier und Syrer besuchen Ende Oktober 2018 im Rahmen des Projektes „open4“ die KZ-Gedenkstätte Majdanek im polnischen Lublin. Gemeinsam begeben sie sich auf Spurensuche in eine Zeit, in der Hass, Intoleranz, Menschenverachtung und Rassismus Deutschland, Europa und die Welt fest im Griff hatten.

Die Erwartungen der Teilnehmenden? Agata, eine der 27 Mitreisenden, formulierte es auf der Vorbereitungstagung am 29. September 2018 so: „Diese Studienreise wird uns berühren und Kraft geben, damit wir zurückkehren und für Demokratie und Menschlichkeit einstehen werden.“ Majdanek gilt als älteste KZ-Gedenkstätte. Direkt nach der Befreiung am 23. Juli 1944 begannen die sowjetische Armee und ehemalige Lagerinsassen damit, eine Gedenkstätte aufzubauen und so einen Ort der Erinnerung zu schaffen. Vier Tage wird die interkulturelle und -religiöse Gruppe in Lublin und Warschau verbringen und erforschen, wie ein friedliches Zusammenleben der Religionen und der Kulturen gelingen kann. Denn, so Mitinitiator der Studienreise Jörg Neuhaus, „Veränderungen, Vielfalt und Migration können wir nicht aufhalten. Das lehrt uns ein Blick in die Geschichte aller Kulturen und Religionen. Wir können die Vielfalt und friedliches Zusammenleben aber gestalten. Gelingt uns das nicht, werden sich unsere Enkel wieder an solch grausamen Gedenkstätten treffen müssen. Gemeinsam wollen wir in Polen aus der Geschichte für die Zukunft lernen.“

Beim Vorbereitungstreffen gab es zum einen natürlich eine Menge Informationen, zum anderen tauschten die Teilnehmenden auch ihre persönlichen Erwartungen aus. „Ich möchte lernen, wie Menschen trotz des großen Leids Kraft und Hoffnung für eine Zukunft gewinnen konnten. Wir alle haben in unseren Familien Angehörige, die Krieg und Leid erlebt haben und können davon berichten. Egal ob unsere Wurzeln in der Türkei, Italien, Spanien oder Deutschland liegen“, sagte Maria. Bartholomäus formulierte es folgendermaßen: „Ich möchte gesund und zufrieden zurückkommen. Ich möchte mich mit den Toten und den Lebenden befassen.“ Und Claus sagte: „70 Jahre Frieden sind ein Geschenk, genauso wie das Geschenk der späten Geburt. Wir müssen uns in Europa heute aber wieder Sorgen machen und für den Erhalt der Demokratie und Freiheit einstehen.“

Die Studienreise findet im Rahmen des Projektes „open4“ statt. Träger der Studienreise sind:
Die Alevitische Gemeinde Dortmund e.V. (Dortmund), das Ev. Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e.V. (Dortmund) sowie die Jüdische Kultusgemeinde Minden und Umgebung (Minden).

Sie erhält besondere Unterstützung der open4 Projektbeteiligen: Gesellschaft Ezidischer AkademikerInnen e.V. (Kreis Minden – Lübbecke), Griechisch-Orthodoxe-Gemeinde (Dortmund), Hope hilft e.V. (Kreis Minden – Lübbecke), Russisch-Deutsches Kulturzentrum Litera e.V. (Siegen), Stelle Chiare e.V. – Förderverein der italienischen Kultur (Siegen), Türkisch-Deutscher Elternverein e.V. (Siegen), Verein junger Deutsch-Afrikaner e.V. (Dortmund).


Ihre Ansprechpartner

Jörg Neuhaus
stellv. Geschäftsführer
Schwerpunkte: Finanz- und Qualitätsmanagement, Projektmanagement, Ev. Stiftung, Integrationskurse

Telefon: 0231/5409-41
E-Mail an J. Neuhaus


Saida Aderras
Studienleiterin
Schwerpunkte: Transkulturelles und interreligiöses Lernen, interreligiöser Dialog, Fortbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen 

Telefon: 0231/5409-46
E-Mail an S. Aderras